Als das göttliche Bewusstsein das Universum erschuf, geschah dies aus dem Wunsch heraus, sich erfahren zu wollen. Einfach nur Licht zu sein und bis in alle Ewigkeit hinein, keine Möglichkeit zu haben, erfahren zu können, wie wunderbar und herrlich dieses Licht eigentlich ist, erschuf einen ersten zündenden Gedanken. Die Idee eine Welt zu erschaffen, die auf einer Trennung basiert. Denn in dem Moment wo aus einem Ich mit einem Mal zwei Ichs werden, haben mit einem Mal beide Ichs die Möglichkeit einander zu erkennen und zu beobachten. Wären nun beide Ichs nach dieser Trennung vollständig identisch gewesen, wäre dieser Effekt des Erkennens kaum möglich. Denn dann hätten sich beide Ichs sogleich als 100%ig identisch erkannt und wären sogleich in der heiligen kosmischen Energie wieder miteinander zu einem einzigen Ich verschmolzen. Da dies also nicht möglich war, brauchte es einen neuen Ansatz. Eine neue Idee, wie eine Trennung möglich ist, die länger als einen Augenblick währt.
Um dies zu erreichen, brauchte es eine Trennung des Ichs, das seine zwei neuen Ichs voneinander unterscheidet. Dieser erste Moment der Trennung. Diese erste Spaltung des göttlichen Bewusstseins in zwei unterschiedliche Ichs, war zugleich die Geburt dessen, was wir heute als duales System kennen. Die Dualität ward geboren. Die beiden verschiedenen Ichs, die einander nicht wiedererkennen durften, damit sie selbständig im Universum existieren konnten, nennen wir heute Licht und Schatten. Sie bilden den Ursprung, die Grundlage dessen, worauf unsere Welt, unser Planet in seiner ganzen Zweifaltigkeit basiert. Und bilden damit gleichzeitig den Grund dafür, das wir heute, hier und jetzt überhaupt existieren können.
Ohne diese erste Trennung. Ohne die “Erfindung“ der Dunkelheit, gäbe es uns alle nicht. Denn noch immer wären wir alle eins
mit dem göttlichen Licht des Bewusstseins. Würden Leben in Frieden, Ganzheit und Klarheit. Wären uns in jedem Moment unseres Seins vollständig darüber gewahr, dass wir Licht und Liebe sind. Und
hätten nicht einen einzigen Augenblick lang die Möglichkeit zu erfahren, wie wunderbar, herrlich und göttlich wir tatsächlich sind, weil uns der Vergleich dazu fehlte, wie es anders sein könnte.
Deshalb ist die “Erschaffung“ der Dunkelheit eine der größten Errungenschaften, eine der unglaublichsten, fantastischsten Erfindungen, die wir als Teil des göttlichen Bewusstseins jemals gemacht
haben. Ihr allein verdanken wir unsere gesamte Existenz als Wesen in dieser Welt.
Die Erkenntnis darüber, dass es uns ohne die Dunkelheit in dieser Welt gar nicht gäbe, gibt uns die Chance, uns zu
versöhnen mit all den abgewehrten Anteilen unseres Selbst, die sich uns in den Schatten dieser Welt widerspiegeln. Indem wir dieses Wissen auf tiefster Ebene in uns finden, anerkennen, ehren und
verinnerlichen, lernen wir aufzuhören die Dunkelheit für all das zu verurteilen, für die sie steht in der Welt. Und in der Versöhnung mit der Welt, versöhnen wir uns auch mit uns selbst und mit
unseren eigenen abgewehrten, nicht lichten Anteilen, die doch ein so wesentlicher Bestandteil unseres selbst sind, dass wir ohne sie gar keinen Grund mehr hätten als Individuum zu
existieren.